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Digitaler Euro – Niemand hat die Absicht …





… eine Mauer zu errichten.

 

Liebe Leserinnen und Leser
von
“Finanzen ohne Fachchinesisch”
und
“BG-Info”

 

 

Sie wissen, wie es weiter ging: Wenige Wochen nach Ulbrichts Aussage begann der Bau der Mauer, die Deutschland für fast drei Jahrzehnte spaltete.

Ich möchte ganz besonders auf die beiden Einblendungen am Ende des Videos hinweisen:

 

“Hat Ulbricht gelogen? Unklar.
Am Tag der Pressekonferenz: Keine Genehmigung zum Mauerbau aus Moskau.”

“Ulbrichts Aussage ging zunächst unter –
erst ab dem Tag der Grenzschließung wurde sie berühmt.”

 

An die Aussage Ulbrichts fühlte ich mich ein wenig erinnert, als ich im letzten Jahr bei einer Informationsveranstaltung der Deutschen Bundesbank zum Digitalen Euro war.

Leider fand die Veranstaltung gerade am ersten Tag des Bahnstreiks statt, so dass Frankfurt ein einziger Stau war und ich den Vortrag nur aus der mir im Anschluss zugesandten Präsentation kenne. Die Fragerunde nach dem Vortrag habe ich allerdings mitbekommen – und ich vermute, die war fast interessanter als der Vortrag selbst.

So wurde gefragt, wie das denn sein wird mit der Privatsphäre beim Digitalen Euro. Wird der Bürger dadurch noch gläserner, als er sowieso schon ist?

Und ob denn der Digitale Euro programmierbar sein werde. Ob man ihn zum Beispiel mit einem Verfallsdatum versehen könnte, damit die Menschen ihn bis zu einem bestimmten Datum ausgeben müssen, oder mit Einschränkungen bezüglich bestimmter Waren. Also zum Beispiel, dass man mit seinen Digitalen Euros zwar Brot kaufen kann, aber keine Zigaretten.

Und ob es auch möglich sein könnte, ein Sozialkredit-System an diesen Digitalen Euro zu koppeln wie in China. So nach dem Motto: Über eine rote Ampel gefahren? Dann kannst du mit deinen Digitalen Euros vier Wochen lang nicht tanken.

Und es kam selbstverständlich die Frage, ob das Bargeld irgendwann abgeschafft und durch den Digitalen Euro ersetzt wird.

Was mich fast am meisten gewundert hat: Dass man sich seitens der Referenten scheinbar gewundert hat, dass überhaupt kritische Fragen in dieser Art gestellt werden.

Die Antwort auf all diese Fragen – sinngemäß:
“Ja, das wird technisch alles möglich sein – aber es ist nicht geplant. Was in 30 Jahren einmal sein wird, das wissen wir heute natürlich noch nicht. Wenn Sie das alles aber nicht wollen, dann müssen Sie halt schauen, dass Sie zukünftig die Parteien wählen, die das alles in Ihrem Sinne handhaben.”

Toll.

Und dann stellt sich ja auch noch die Frage, wie fehleranfällig und angreifbar so ein digitales Umfeld ist:
Weltweite Computerausfälle wohl kein Cyberangriff

Befragt nach dem Nutzen des Digitalen Euro für den Bürger blieben die Zentralbanker übrigens auch recht schwammig. An viel mehr als “Sie haben dann eine weitere Möglichkeit zu bezahlen” kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Und dass es ein zentral vorgegebenes Projekt sei, welches man umsetzen müsse.

Apropos “zentral vorgegebenes Projekt”: Derzeit prüfen weltweit 134 Länder und Währungsunionen die Einführung eines solchen Digitalen Zentralbankgeldes (CBDC) – 98% des Welt-Bruttosozialprodukts! Hier der Artikel – schöne Weltkarte inklusive:
Atlantic Council – Central Bank Digital Curreny Tracker

Aus dem Artikel – per Google-Übersetzer – Stand Mai 2024:
“134 Länder und Währungsunionen, die 98 % des globalen BIP ausmachen, prüfen ein CBDC. Im Mai 2020 waren es nur 35. Derzeit befinden sich 68 Länder in der fortgeschrittenen Phase der Exploration – Entwicklung, Pilotierung oder Einführung.”

So ein Zufall …

Welche Möglichkeiten die Politik hat, unbequeme Bürger in einer digitalisierten Finanzwelt auf Linie zu bringen, konnte man im Jahr 2022 bei den Trucker-Protesten in Kanada bestaunen:
Kanada lässt Unterstützern der Truckerproteste die Bankkonten sperren

Und digitale Zentralbankwährungen machen die Situation wahrscheinlich nicht unbedingt besser.
Also: Holzauge, sei wachsam!

Um auf die beiden oben genannten Einblendungen aus dem Video zurückzukommen:

Haben die Referenten bei der Bundesbank gelogen? Sicher nicht!
Im Moment scheint nichts dergleichen geplant.

Mahnende Stimmen gehen im Moment vielleicht unter-
wenn sie aber recht behalten, werden wir das erst wissen, wenn es zu spät ist!
“Nach der Grenzschließung” sozusagen.

Eine wunderbare Zusammenstellung verschiedener Stimmen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum Digitalen Euro, einige Reden aus den beiden bisherigen Plenardebatten im Deutschen Bundestag zum Thema, sowie eine Pro- und Contra-Liste finden Sie auf der Seite der Monetative

Die zweite Plenardebatte im Deutschen Bundestag fand übrigens während der Fußball-EM statt. War bestimmt auch nur ein Zufall …

Hören Sie da ruhig mal rein. Die 3-minütigen Redebeiträge sind interessant und gut verdaulich:

Stimmen zum Digitalen Euro

Auch in dieser Zusammenstellung gibt es durchaus kritische Stimmen. Hier eine kleine Auswahl:

Prof. Helge Peukert
Universität Siegen, Plurale Ökonomik
” … Angesichts der von vielen Interessenten geäußerten Attacken gegenüber dem Bargeld als einzigem vollwertigen Zahlungsmittel mit gesicherter Anonymität scheinen mir entgegen allen Bekundungen der Zentralbanker*innen Bedenken nicht abwegig, dass der digitale Euro als Palliativmittel zur tendenziellen Abschaffung des Bargeldes fungieren könnte. …”

Prof. Thomas Mayer
Flossbach von Storch Research Institute
“… Regierungen und Banken sind im Allgemeinen gegen Währungen, die sie nicht kontrollieren können, weil sie dadurch finanzielle Vorteile und Macht verlieren könnten. Andere Kritiker argumentieren, dass die Einführung einer öffentlichen Digitalwährung zur Abschaffung des Papiergeldes, zu verstärkter staatlicher Überwachung und zur Auferlegung heimlicher Steuern durch negative Zinssätze führen könnte. Diese Kritiker übersehen jedoch die potenziellen Vorteile der Kombination von Papier- und Digitalwährungen, die einen Schutz gegen staatliche Eingriffe bieten können.”

Fabio de Masi
Finanzexperte & Abgeordneter Europaparlament (BSW)
“… Der digitale Euro sollte das physische Bargeld jedoch nicht verdrängen, sondern bestenfalls ergänzen, um eine zu große Abhängigkeit von digitalen Zahlungssystemen zu verhindern. Genau dies ist aber aktuell zweifelhaft. …”

Dr. Norbert Häring
Ökonom, bekannter Journalist & Publizist
“Zunächst müsste gesellschaftliche Übereinstimmung über das Ziel erzielt und dieses verbindlich festgeschrieben werden. Solange das Ziel im Ungefähren bleibt, können die Merkmale jederzeit im Sinne eines gesellschaftlich nicht vereinbarten Ziels geändert werden. …”

Ich habe mir noch nicht alle Beiträge angesehen, aber soweit ich das bisher überblicken kann, ist den meisten der befragten Experten ein Erhalt des Bargeldes parallel zum Digitalen Euro enorm wichtig – und viele sehen auch die Bedrohung des Bargeldes. Der Erhalt des Bargeldes ist nämlich nicht unbedingt im Interesse von Politik und Wirtschaft!

Daher sollten “wir” dieser Forderung zum Erhalt des Bargeldes unbedingt Nachdruck verleihen!

Und so kommt an dieser Stelle nochmal ein Werbeblock für die Bargeld-Petition von Hansörg Stützle.
Machen Sie mit – teilen Sie den Link:

zur Bargeld-Petition

Über 50.000 Menschen sind bereits dabei!

Ein Erhalt es Bargeldes sichert unsere Freiheit!
Und die ist wichtig!

 

Mein Video-Interview mit Hansjörg Stützle und viele weitere Informationen zum Thema Bargeld finden Sie hier:
Bargeld-Petition – Unbedingt mitmachen!!!

 

 

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Passende Ansprechpartner finden Sie in meinem
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