Wahl-Spezial: Die Parteien und das Bargeld
Liebe Leserinnen und Leser
von
“Finanzen ohne Fachchinesisch”
und
“BG-Info”
In seinem letzten Newsletter schrieb Hansjörg Stützle, Referent meiner Bargeld-Veranstaltung vom 17. Januar 2025, Folgendes:
Lieber Thomas,
auf meiner Vortragsreise wurde ich oft gefragt, wie die politischen Parteien zu Bargeld stehen.
Mein Kollege Hakon von Holst hat nun eine umfangreiche Recherche durchgeführt und gleichzeitig alle zur Wahl stehenden Parteien zum Bargeld und seinem Schutz schriftlich befragt.
Das Ergebnis ist erstaunlich:
- Zunächst musste er erfahren, dass er als Journalist nicht zu den Auserwählten gehört, die überhaupt Antworten auf Fragen bekommen. Denn die etablierten Parteien lassen sich zu ihren Positionen zwar befragen, aber nur von einer von ihnen selbst ausgewählten kleinen Gruppe von circa 30 Organisationen. Ob das dem Grundgedanken einer Demokratie entspricht?
- Es ist verblüffend, dass viele kleine Parteien positiv zu einer Annahmepflicht von Bargeld im Handel stehen.
- Es ist erschreckend, wie wenig die etablierten Parteien für das Bargeld tun.
Welche Pläne die Politik für das Bargeld hat und warum die Bundestagswahl große Bedeutung für seine Zukunft besitzt, erfährst du in diesem Artikel. Ebenso berichtet Hakon von Holst, was bisher im Bundestag und im EU-Parlament geschah und wie die Regierung handelt. Zum Artikel einfach auf das Bild klicken:
Bitte verteile diesen Artikel in deinem Umfeld, weil er als Information dienen und zur Wahlentscheidung beitragen kann.
Mit bargeldfreundlichen Grüßen 🍀
Hansjörg Stützle
Ich möchte die Erkenntnisse dieser Parteien-Umfrage ergänzen um meine Erlebnisse bei der Veranstaltung der Deutschen Bundesbank zum Digitalen Euro vom Montag letzte Woche:
Forum Bundesbank: Zeitenwende beim Geld – Wird der Euro auch digital?
Wie sagte der Martin doch so schön: “Beziehungen schaden nur dem, der keine hat”. Und somit freue ich mich um so mehr darüber, dass ein ehemaliger Klassenkamerad von mir heute in leitender Funktion bei der Deutschen Bundesbank tätig ist.
Das ermöglichte mir an diesem Abend die Frage an die Verantwortlichen, wie denn die Bundesbank die Sache mit der Münzeldprüfverordnung und dem Arbeitspapier des IWF zur Bargeldabschaffung so bewertet.
Beides hatte ich im letzten Jahr in meinem Newsletter thematisiert und wegen dieser beiden Ausgaben wahrscheinlich auf einen guten Teil von Korfus Erholungspotential verzichtet:
Münzgeldprüfverordnung im Urlaub
Mike auf Korfu vom IWF überrascht
Wie der IWF die Bargeldabschaffung plant
Interessant war: Weder die Münzgeldprüfverordnung, noch das Arbeitspapier des IWF war meinen beiden Gesprächspartnern von diesem Abend bekannt – wohlgemerkt beide bei der Bundesbank in leitender Position tätig!
In meiner Mail an die beiden hatte ich dann nicht nur nochmals die derzeitige Benachteiligung des Bargeldes gegenüber des Digitalen Euro bezüglich eines gesetzlich vorgesehenen Annahmezwanges thematisiert, was auch der Aufhänger von Hansjörg Stützles Bargeld-Petition ist und während des Vortrages auch von der Referentin – mit dem Hinweis auf die Vorläufigkeit wegen des noch laufenden Verfahrens – bestätigt wurde, sondern auch noch dieses Video des ZDF zum Thema Bargeldabschaffung eingebaut:
Was dann am Ende ausschlaggebend war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall erhielt ich auf meine Mail von meinem Ex-Klassenkameraden diese Antwort:
“Hallo Thomas,
wir haben das mal an unsere Experten im Bargeldbereich weitergegeben. Ich denke, dass du hierzu bald Antworten von uns bekommen wirst.”
Spannende Zeiten, würde ich mal sagen. Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Spannend fand ich übrigens auch die Reaktion auf meine Frage zu einer möglichen Koppelung eines Digitalen Euro an ein “Social-Credit-System”, wie es in China praktiziert wird.
Bei der Veranstaltung im Jahr 2023 antwortete die Referentin, Frau Winter, auf diese Frage in etwa so: “Ja, das wird technisch alles möglich sein, aber es ist nicht geplant.”
Als ich bei meinem Redebeitrag letzte Woche diese damalige Frage aufgriff verbunden mit der Erwähnung, dass Trump als eine seiner ersten Amtshandlungen den Digitalen US-Dollar vielleicht ja gerade deswegen verboten hat, um einem solchen Missbrauch durch irgendeine zukünftige Regierung vorzubeugen, glaube ich im Publikum ein kleines lautes Schmunzeln gehört zu haben. Na ja, soll ja jeder das für möglich halten, was er will.
Tatsache ist und bleibt, dass die Referentin damals die technische Umsetzbarkeit bejaht hat. Dazu hier auch nochmal Dirk Müller:
Was da jetzt jeder einzelne für möglich hält, ist mir eigentlich egal. “Wehret den Anfängen” habe ich mal irgendwann im Geschichtsunterricht gelernt.
Was ich auf keinen Fall möchte sind Zustände wie in China. Spätestens, seitdem ich dieses Video dazu gesehen habe:
Unfassbar, da werden tatsächlich friedliche Demonstranten mit Wasserwerfern attackiert. Nur gut, dass es sowas bei uns nicht gibt.
Und Internetzensur und einseitige Narrative? Kaum zu fassen …
Ob das jetzt alles so zu 100% für bare Münze zu nehmen ist, weiß ich natürlich nicht. Wenn aber jemand meiner Leser etwas dazu sagen kann, freue ich mich auf Rückmeldungen.
Wenn die Bundesbank dann aber damit argumentiert, dass wir ja nicht China sind und Datenschutzrichtlinien und so weiter, finde ich das tatsächlich schon wieder irgendwie süß. Haben wir nicht alle in den letzten 5 Jahren erlebt, wie schnell solche Richtlinien auch mal zur Disposition gestellt werden können? Da reicht ja schon eine Pandemie.
Und wer das noch immer abwegig findet, der hat sich wahrscheinlich noch nicht mit den RKI-Protokollen beschäftigt. Ich mich schon.
Auf jeden Fall habe ich noch ein weiteres Video gefunden, das so kurz vor der Wahl vielleicht ganz interessant ist. Denn mal angenommen, der Volksmund hätte Recht mit seiner Redensart “Geld regiert die Welt” – wenn dann das “Geld” nicht auf dem Wahlzettel steht – haben wir mit einer Wahl dann eigentlich einen richtigen Einfluss auf unsere “Regierung”?
Viel Vergnügen:
Und – last but not least:
Unterzeichnen Sie bitte unbedingt die Bargeld-Petition von Hansjörg Stützle – damit Bargeld als anonymes Zahlungsmittel dauerhaft erhalten bleibt und uns chinesische Verhältnisse erspart bleiben:
zur Bargeld-Petition
DANKE!
Zur Unterstützung des Bargeldes und der Petition laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für “Deutschland zahlt bar” auf Hochtouren. Mit “Vilsbiburg zahlt bar” ist inzwischen eine weitere regionale Initiative an den Start gegangen. Auch in Stuttgart werden fleißig Flyer verteilt.
Da geht was!
Wenn Sie auch aktiv werden möchten, schreiben Sie an: mail@besseres-geldsystem.de.
Das erste virtuelle Kennenlernen der regionalen Initiativen fand nämlich ebenfalls letzte Woche statt.
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Passende Ansprechpartner finden Sie in meinem
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