IWF und Bargeldabschaffung: Entdeckt auf Korfu, Klärung in Mannheim?
Liebe Leserinnen und Leser
von
“Finanzen ohne Fachchinesisch”
und
“BG-Info”
In meinem letzten Newsletter hatte ich geschrieben, dass der IWF die Bargeldabschaffung plant, und dabei auf das “IWF-Arbeitspapier WP/17/71” aus dem Jahr 2017 verwiesen.
Hier nochmal der Link zur Ausgabe:
Mike auf Korfu vom IWF überrascht
Wie der IWF die Bargeldabschaffung plant
Nun ist es tatsächlich so, dass es auf der ersten Seite des IWF-Arbeitspapiers diesen Disclaimer gibt (Übersetzt mit Google):
“Die IWF-Arbeitspapiere beschreiben laufende Forschungsarbeiten der Autoren und werden veröffentlicht, um Kommentare zu erhalten und Diskussionen anzuregen. Die in den IWF-Arbeitspapieren geäußerten Ansichten sind die der Autoren und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten des IWF, seines Exekutivrats oder der IWF-Leitung wider.”
Insofern ist die Aussage, dass der IWF die Bargeldabschaffung plant, insoweit zu relativieren, als es sich ja “nur” um ein Arbeitspapier handelt, das “nicht notwendigerweise die Ansichten des IWF, seines Exekutivrats oder der IWF-Leitung widerspiegelt.”
Auf der Seite des IWF habe ich auch keine weiteren konkret ausformulierten Pläne zur Bargeldabschaffung gefunden.
Auf der anderen Seite steht in dem besagten Arbeitspapier unter Absatz 53 Folgendes (Übersetzt mit Google):
“Eine vom privaten Sektor ausgehende Reduzierung der Bargeldbestände scheint einer vom öffentlichen Sektor ausgehenden Reduzierung der Bargeldbestände vorzuziehen.”
Frei übersetzt nach Jörder: “Wenn der IWF plant, das Bargeld abzuschaffen, und dieser Plan wäre auf der Homepage des IWF oder anderer öffentlicher Institutionen zu finden, dann wäre das doof.”
Und an anderer Stelle: “Die Bargeldabschaffung sollte besser “hintenrum” passieren, über die Unternehmen, indem diese geeignete wirtschaftliche Anreize anbieten.” – siehe unten – auch dies frei übersetzt nach Jörder.
Insofern wundert es mich auch nicht, dass beim IWF hierzu nichts Konkretes zu finden ist.
Bereits in Absatz 52 des Arbeitspapiers ist allerdings Folgendes zu lesen (Übersetzt mit Google):
“Der Prozess der Abschaffung des Bargeldes könnte auf den ersten und weitgehend unumstrittenen Schritten aufbauen, wie der schrittweisen Abschaffung großer Banknoten, der Festlegung von Höchstgrenzen für Bargeldtransaktionen und der Meldung von Bargeldbewegungen über die Grenzen hinweg. Weitere Schritte könnten die Schaffung wirtschaftlicher Anreize zur Verringerung der Verwendung von Bargeld bei Transaktionen, die Vereinfachung der Eröffnung und Verwendung übertragbarer Einlagen und die weitere Computerisierung des Finanzsystems sein.”
Spätestens dann, wenn man erkennt, dass die ersten der beschriebenen Schritte wie die Abschaffung der großen Banknoten und die Einführung von Bargeldobergrenzen bereits umgesetzt sind, sollte man dann aber doch hellhörig werden.
Die Jugend würde zu dieser Vorgehensweise wahrscheinlich so etwas sagen wie: “Salami-Taktik, unauffällig durchgespielt.”
Zur Abschaffung des 500 €-Scheins gab es im Jahr 2016 beim ZDF diesen sehr guten Beitrag, der bereits ein recht konkretes Bild zeichnet:
Hier wird u.a. der damalige Chef der Deutschen Bank John Cryan zitiert, der das Bargeld abschaffen möchte. Weitere Zitate in dieser Richtung finden Sie auch bei der Bargeld-Petition von Hansjörg Stützle – ganz unten auf der Seite. Unbedingt mitmachen:
Fazit des Sprechers im ZDF-Beitrag:
“In einer Welt ohne Bargeld würde ich mich enteignet fühlen.”
Also: Nehmen Sie die Sache ernst!
Wenn Sie Fragen haben: Vielleicht können Sie die ja am 17. September bei der öffentlichen Podiumsdiskussion “Nur Bares ist Wahres!? Hat das Bargeld eine Zukunft?” in Mannheim stellen. Organisator ist die Friedrich-Naumann-Stiftung.
Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:
Nur Bares ist Wahres!? Hat das Bargeld eine Zukunft?
Das Podium verspricht eine interessante Diskussion:
Dr. Florian Toncar MdB
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen
Matthias Callen
stellvertretender Leiter des Zentralbereiches Bargeld der Deutschen Bundesbank
Prof. Dr. Christiane Weiland
Leiterin Studiengang BWL-Bank an der Dualen Hochschule Baden-Württember
Klingt interessant, wie ich finde.
Sehen wir uns in Mannheim?
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